Elterndienst

In unsere Kindertagesstätte ist die Mitarbeit von Eltern nicht nur erwünscht sondern verpflichtend. Jede Familie unterstützt somit mit 5 Stunden pro Woche die aktive Betreuung der Kinder zusammen mit unserem pädagogischen Personal.

  • Verantwortlichkeit für alle Kinder, d.h. auch Ansprechpartner für alle Kinder sein, sich für deren Bedürfnisse interessieren und ins Gespräch kommen
  • Aufsichtspflicht wahrnehmen, d.h. auch, sich über geltende Regeln informieren und sie mit einhalten
  • Eigene Ideen und Fähigkeiten mit in den Kindergartenalltag einbringen, d.h. auch, evtl. ein Angebot für eine Kleingruppe übernehmen
  • Freispielbegleitung
  • Hauswirtschaftliche und pflegerische Tätigkeiten

Was muss ich beim Elterndienst machen?

Erklären können wir viel, aber einfacher ist es, unsere Eltern zu Wort kommen zu lassen. Denn wer steckt schon tiefer im Elterndienst, als unsere Eltern selbst?

Für jeden Dienst gibt es hier einen kleinen Ausschnitt dessen, was euch bei eurem Elterndienst erwartet. welche Aufgaben von euch erledigt werden müssen. Dabei teilen sich die Elterndienste grundsätzlich in Vormittags- und Nachmittagsdienste. Ausnahme bildet der Donnerstag-Vormittag, denn Donnerstag ist Ausflugstag.

Elterndienst am Vormittag

Heute habe ich Elterndienst! Meine Tochter freut sich schon, dass ihr Papa heute den ganzen Vormittag in der Kita mit dabei ist. Wir kommen gemeinsam an, Kleider an den Haken, Hausschuhe an – auch der Papa. Während meine Tochter schon einmal schaut, wer noch alles da ist, beginne ich – gemeinsam mit dem zweiten Elterndienst – mit dem „Dienst“. Hände waschen und desinfizieren nicht vergessen …

Als erstes machen wir Frühstück. Montags und Mittwochs ist „Müsli-Tag“, Haferflocken und Cornflakes kommen in eine große Schüssel, Natur- und Fruchtjoghurt werden auf den Tisch gestellt. Kürbis- und Sonnenblumenkerne sorgen für noch mehr Geknusper im Mund. Verschiedene Obstsorten sind auch im Angebot, zum Teil unter tatkräftiger Schnibbel-Hilfe der Kinder. Es ist ein offenes Frühstück in mehreren Runden, teils ist das pädagogische Personal mit am Tisch, teils wir Elterndienste. Die Kinder sind zum Teil schon sehr selbständig, holen sich ihre Schälchen und stellen sie nach dem Frühstück auf oder sogar in die Spülmaschine. Nach der „letzten Frühstücksrunde“ räumen wir die Spülmaschine voll und schalten sie ein, machen den Frühstücksbereich sauber.

Parallel zur Frühstücks-Betreuung kümmert sich der zweite Elterndienst um die Handtücher im Waschraum. Montags ist auch „Waschtag“. Alle Handtücher der Kinder werden ausgetauscht, Geschirrtücher und weitere reinigungswürdige Textilien kommen in die Waschmaschine und anschließend in den Trockner. Da nicht immer alles in eine Trommel passt, gibt es auch mal zwei Durchgänge. Der Nachmittagsdienst übernimmt dann das Zusammenlegen der Wäsche.

Sobald diese Montags-Sonder-Aufgaben erledigt sind unterstützen wir das pädagogische Personal bei ihrer Arbeit: wir lesen Bücher vor, spielen und basteln mit den Kindern, beteiligen uns im Morgenkreis, führen Aufsicht im Außenbereich – und springen im Notfall ein, wenn mal was in die Hose geht und das Erziehungspersonal gerade nicht abkömmlich ist …

Letzte große Aufgabe ist nach dem gemeinsamen Mittagessen mit den Kindern die „Wiederherstellung“ der Küche. Geschirr in die Spülmaschine, Essensreste entsorgen, Tische wischen, Böden vom gröbsten Schmutz befreien (montags kommt am Abend ein Reinigungsdienst für den Boden) und Stühle auf die Tische stellen.

— Markus

Elterndienst am Nachmittag

Der Nachmittagsdienst beginnt je nach Absprache vor oder nach dem Mittagessen, meist gegen 13 Uhr.

Nach den anfänglichen Routinetätigkeiten (immer Hände waschen und desinfizieren, schwarzes Brett/Aushänge/Kalender lesen) erwartet man die Kinder nach dem Mittagessen im Spielzimmer oder draußen im Spielhof. Dort werden die Kinder vom Elterndienst mit-beaufsichtigt. Einige Kinder werden bereits zwischen 13 und 14 Uhr abgeholt, was man auf der Anwesenheitsliste festhält.

Ab 14 Uhr kümmert man sich um die Nachmittags-Vesper. Dafür wird bei den umliegenden Bäckern frisches Brot gekauft. Obst und Gemüse sowie verschiedene Käse stehen bereits bereit und werden vorbereitet, sodass alle gemeinsam gegen 15.30 essen können.

Während der Vorbereitungen in der Küche sind die Kinder meist mit speziellen Angeboten des pädagogischen Personals beschäftigt (Spiele im Hof, Bastelarbeiten, Nachmittagskreis). Hier und da erhält man aber auch tatkräftige Unterstützung.

Beim Essen steht man den kleineren Kindern als zusätzliche Hilfe zur Verfügung.

Da der Wildwuchs um 17.00 Uhr geschlossen wird, kümmert man sich vorher gemeinsam mit den Kindern und dem Personal um das Aufräumen. Schließlich werden der Waschraum, die Toiletten, die Spielräume und die Küche auf Sauberkeit kontrolliert.

Bei gutem Wetter wird dann draußen im Hof gespielt, bis schließlich alle Kinder abgeholt sind.

— Leonie

Donnerstag ist Ausflugstag

Unterwegs in den Wald des Steinbachtals

Der Tag beginnt mit der richtigen Kleiderwahl. Für den Wald gibt es heute eine Hose, die auch mal richtig dreckig werden darf – nicht nur fürs Kind, auch für den Papa!

Im Wildwuchs angekommen heißt es zuerst Hände waschen und desinfizieren. Allen Waldkindern helfen wir nun in die Matschhosen und -jacken, anschließend ziehen wir gemeinsam Schuhe an und schultern unsere Rucksäcke! Hoffentlich hat jeder an etwas zu Essen und zu Trinken gedacht.

Wenn alle Kinder an eine Erwachsenenhand verteilt sind, geht es im Gänsemarsch durch den Ringpark zum Sanderring. Mit Straßenbahn und Bus (das Ticket zahlt natürlich der Wildwuchs!) fahren wir gemeinsam – mal lauter, mal leiser – bis ins hintere Steinbachtal und laufen dann zu unserem Lieblingsplatz mit Baumstämmen zum Klettern und einem großen Hang zum Runterrutschen. Bevor wir uns aber über die Natur hermachen, heißt es erstmal: Frühstücken! Jeder Erwachsene hat Decken aus dem Wildwuchs zum Picknicken dabei. Wir helfen den Kindern, Boxen und Flaschen zu öffnen, achten darauf, dass Müll entweder wieder mitgenommen oder in unsere Mülltüte gesteckt wird.

Wenn die Frühstückszeit vorbei ist, dürfen die Kinder – und natürlich auch wir – klettern, bauen und toben. Wir unterstützen die Kinder beim Zusammentragen von Ästen, Auftürmen von Holzzelten und manchmal wird geschnitzt. Es gilt die Regel „Wer klettern möchte, muss es alleine schaffen“. Wir als Elterndienst helfen nur beim Herunterklettern, nicht aber nach oben. Immer mit einem Erste-Hilfe-Set ausgestattet gibt es natürlich auch ab und zu mal ein Pflaster und eine feste Umarmung zum Trösten.

Aber auch die schönste Zeit hat ein Ende und so machen wir uns nach einer kleinen Trinkpause rechtzeitig wieder auf den Weg zu Bus und Straßenbahn. Jedes Kind kommt wieder an dieselbe Hand wie beim Hinweg. Im Wildwuchs angekommen heißt es erstmal für alle: Schmutzklamotten ausziehen und gründlich Hände mit Seife waschen. 

Dann geht es nach Nebenan zum Mittagessen. Die Kinder legen sich selbstständig Essen auf die Teller. Wer fertig ist, räumt sein Geschirr ab und darf mit dem pädagogischen Personal zum Zähneputzen. Kehrt endlich Ruhe in die Küche ein, beginnt das große Reinemachen. Alles einsammeln, vorreinigen und – manchmal mit Kinderhilfe – die Spülmaschine befüllen, Tische abwischen und Essensreste für die Eltern einpacken.

— Rico

Unterwegs zur Kinder- und Jugendfarm

Die sieben (Farm-)Wunder des Elterndienstes auf der Kinder-und Jugendfarm!

Es ist 7 Uhr früh Donnerstag und ich werfe ein Blick auf den grauen und unsicheren Himmel … Egal ob es schneit oder regnet, unser Ausflug fällt (fast) nie aus und selten wegen des Wetters. Es ist das erste Wunder meines Elterndienstes: das Wetter begleitet uns und wir das Wetter.

Das zweite Wunder: Kinder sind unglaublich gut zu fuß, tolle Wanderer und ausdauernd. Um 8:30 Uhr geht es mit etwa zehn Kindern, einer Erzieherin und zwei Eltern los durch den Ringpark bis zum Sanderring. Auf dem Weg treffen wir Eichhörnchen, oder tolle Steine und Stöcke … und das alles innerhalb einer halbe Stunde!

Das dritte Wunder: Unser Ziel ist erreicht, weil wir den einzigen Bus nicht verpast haben! … und das, obwohl wir ab und zu die letzten 30 Meter rennen müssen!

Wenn wir auf der Farm angekommen sind, beginnen wir immer mit dem Frühstück – meistens draußen. Es gibt auch die Möglichkeit, im Haus zu sitzen, wo uns bei kaltem Wetter ein Feuer im Ofen wärmt.

Das erste Mal, als ich in der Jugendfarm ankam, war ich überrascht von diesem Ort, der chaotisch aussieht: jede Menge Hütten, halb gebaute Holzhäuser in einem Tal … Ein „Work in Progress“ Es ist das wunderschöne 4. Wunder: die Kinder spielen eine aktive Rolle hier. Es bietet einem ohne Ende Freiheit, um alles weiter zu bauen, zu verändern, zu entdecken. Die Kinder bewegen sich frei, klettern, nageln Bretter … langweilig ist es hier nie.

Das 5. Wunder ist das wöchentliche Treffen mit den Tieren: zusammen lernen wir die Tieren kennen; lernen, sie zu beobachten und zu respektieren. Es geht ums Pflegen, Streicheln und füttern Helfen. Jedes Kind kann mit seiner einzigartigen Persönlichkeit eine Beziehung zu einem Tier finden.

Am Ende des Vormittags laufen wir mutig zurück, am Weinberg entlang bis zur Löwebrücke, wo wir nach dem abenteuerreichen Vormittag in Straßenbahn und Bus bis zum Kindergarten sitzen können. Wir haben unser sechstes Wunder verdient.

Das 7. Wunder: dass Du, aktueller Leser oder Leserin Lust bekommst, beim Elterndienst auf der Farm mit zu unterstützen!

— Audrey

Ein Nachmittag im Wildwuchs

Als Elternteil eines Kindes, das nur am Nachmittag den Wildwuchs besucht, unterstütze ich einen Nachmittag in der Woche das pädagogische Personal.

Ich bereite das Mittagessen vor, indem ich die Tische decke und das Essen und die Getränke auf die Tische stelle. Sobald alle Kinder nach der Schule in den Wildwuchs gekommen sind, genießen wir gemeinsam das frisch gekochte Essen.

Während die Schulkinder anschließend gemeinsam betreut ihre Hausaufgaben erledigen, mache ich in der Küche klar Schiff. Zur Vesper am Nachmittag richte ich einen Obstteller für uns alle.

Ich mag es, durch diese Mitarbeit Kontakt zum pädagogischen Personal und zu den anderen Kindern zu bekommen.

— Martina

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